Inhaltsangabe
"Was für eine DDR! Jo McMillan erzählt aus dem Inneren eines Sogs: wie es war, dort, wo alle wegwollten, hinzuwollen. Sie erzählt so anrührend, mit einem so feinen Sinn fürs Absurde, daß man in diesen Sog sofort hineingerissen wird." Antje Rávic Strubel
„Ich hatte nicht erwartet, dass die Berliner Mauer sauber und weiß und glatt sein würde. Sie sah mehr wie die Einfassung eines Schwimmbads aus als die Grenze zum Kalten Krieg. Auf dem Gras des Niemandslandes hoppelten dicke Kaninchen herum und fraßen, als würde niemand sie je jagen und nichts könnte sie aus der Ruhe bringen. Das war ihr Gebiet, hier herrschten sie. Berlin bestand aus drei Teilen: Ost, West und Kaninchenland.“
Als Jess mit ihrer Mutter Ende der 70er Jahre nach Ost-Berlin kommt, ist die Engländerin überrascht davon, wie anders die Welt jenseits des Eisernen Vorhangs aussieht. Für ihre Mutter geht ein Lebenstraum in Erfüllung: Endlich ist für die glühende Kommunistin der Sozialismus tatsächlich real existierend, ist die Lehrerin geachtet und nicht mehr belächelte Minderheit. Jess hingegen erfährt bald, was es heißt, im Land der Gleichen anders zu sein. Aus anfangs kuriosen Unterschieden werden kaum auszuhaltende Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit, und bald steht Jess vor einer schweren Entscheidung – zwischen ihrer Mutter und ihrer Freiheit.
Ein warmherzig-humorvoller Roman über das Erwachsenwerden unter ganz besonderen Bedingungen – und eine Zeitreise in eine vergangene Welt, die aus dieser Perspektive noch nie betrachtet wurde.